Politisches Samstagsgebet München
17. Nov 2018 – 18:00 Uhr
, wieder in der KHG, Leopoldstr.
11; U3/U6 Giselastraße Ausgang
Georgenstraße
Krieg
3.0 oder:
So ist Frieden möglich!
„Angst vor einem Dritten Weltkrieg oder Verzweiflung angesichts
der scheinbar nicht zu stoppenden Kriege in Syrien, im Jemen oder in Mali sind
nachvollziehbar, erschweren aber den nüchteren Blick auf das, was
kriegstreibend ist und auch auf das , was dagegen bereits unternommen wird und
noch verstärkt werden sollte“
(Jan Gildemeister Vorsitzender der Ökumenischen Friedensdekade)
Unsere Referentin, Gertrud
Scherer beurteilt die Situation ähnlich:
Zum Glück ist auf dem Feld der Friedens-entwicklung schon viel
geackert worden. Aber das Motto der diesjährigen Friedensdekade „Krieg 3.0“
erinnert uns erst einmal an das, was uns bedroht, zum Beispiel die
Modernisierung der Atomwaffen, Cyberwar und Kampfdrohnen, massive Erhöhung der
Militärausgaben NATO-weit, die Rüstungs-industrie und … und … und.
Diese Bedrohungen, zu denen ja noch weitere aus dem zivilen Bereich
wie Soziales, Gesund-heitswesen, Bildung und Umwelt kommen, seien nur wegen des
Themas genannt.
Eigentlich geht es um die Frage, wie Frieden werden kann.
Strategen in Politik, Wirtschaft und Militär brauchen Feindbilder,
die deutlich machen, wogegen gemeinsam gekämpft werden muss, zum Beispiel
Russland, Iran, der IS oder die Flüchtlinge. Die genannten tatsächlichen Ge- fahren
eignen sich für diese Sammelbewe-gung hinter der eigenen Position natürlich
nicht.
Hilfreich ist, wenn Menschen sagen können: „Solche Feindbilder brauche ich nicht!“ Oder noch besser: „Wir weigern uns, Feinde zu sein.“.
Das große
Karthago führte drei Kriege.
Nach dem ersten war es noch mächtig.
Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr
aufzufinden.
Bert Brecht 1951
Wir brauchen einen derartigen Widerstand gegen die veröffentlichte Meinung, um einen Perspektivwechsel und damit die Freiheit für ein Denken in friedlichen und nachhaltigen Konzepten zu erreichen.
Für einen Weg in Richtung Frieden scheint es mir besonders wichtig, sich von gewohnten Vorstellungen zu verabschieden und bereit zu sein für ein Umdenken in vielen Lebens-bereichen. Das fängt an mit dem Hinterfragen eigener Feindbilder und hört beim Umgang mit militärischen Strukturen und ihrem Personal nicht auf.
Konkrete Beispiele für gelungene Friedens-projekte oder deren Ansätze ergänzen diese Überlegungen und werden beim politischen Samstagsgebet vorgestellt
„Nichts muss so bleiben, wie es ist“, so lautet ein Buchtitel des kürzlich verstorbenen Theo-logen und Mitherausgebers von Publik Forum, Heinz Missalla. Lassen wir uns davon anregen!
Gertrud Scherer war viele Jahre im Vorstand von pax
christi München und Freising aktiv und vertritt die Bewegung heute noch im
Münchner Friedensbündnis.
Pfarrer Charles Borg-Manché ist Geistlicher Beirat bei pax christi München und Freising.